Pilotprojekt Lerngruppe 1.-4.Volksschulklasse in 1120 Wien
Öffentlich Gruppe
Aktiv vor 3 Jahren
7.2.2021, Mein Name ist Michael Liewald, ich bin Vater eines 3- Klässlers und eines Vorschulmädchens u... Mehr anzeigen
Öffentlich Gruppe
Gruppenbeschreibung
7.2.2021, Mein Name ist Michael Liewald, ich bin Vater eines 3- Klässlers und eines Vorschulmädchens und bin wohnhaft in Wien Meidling.
Seit Monaten verfolge ich die Entwicklung mit Masken, Abstand halten, Homeschooling/Distance learning und bin besorgt um die Zukunft meiner Kinder. Und damit bin ich sicher nicht allein.
Im November 2020 recherchierte ich über die Möglichkeit des häuslichen Unterrichtes, ein Fakt, welchen ich bis dahin nicht kannte. Allerdings konnten wir uns als Familie nicht zu der Entscheidung häuslichen Unterrichts durchringen.
Die Ereignisse der letzten Tage mit dem Freitesten hat uns jedoch so verunsichert und dann zornig gemacht, dass man versucht über unsere Kinder die Gesellschaft zu ändern, wie es von den Regierenden geplant ist. Die meisten Eltern haben sich dem Freitesten gefügt, weil sie keine Alternative erkannten, teilweise vermutlich gar nicht auf die Idee kamen, das man es auch anders machen könnte.
Das Ziel meiner Frau und mir ist es, unseren Kindern ein unbeschwertes (Schul-)Leben und (vorerst) für Volksschulkinder zu ermöglichen. Wir haben uns zum Ziel gemacht, in unserer direkten Wohnumgebung 10 Familien mit gleichaltrigen Kindern zu finden, die gemeinsam in einem ersten Schritt das Homeschooling in einer kleinen Gruppe von 2×5 Kinder absolvieren.
10 Familien deshalb, weil wir langfristig eine Lehrkraft finanzieren möchten und glauben, dass dies auf 10 Familien aufgeteilt finanzierbar ist – vielleicht finden sich auch Sponsoren – Oma und Opa etwa.
Nachdem das Projekt erfolgreich absolviert ist, möchte ich in anderen Bezirken/Orten helfen, das Gleiche zu organisieren. Ich glaube es funktioniert am Besten, wenn man im Kleinen beginnt und nicht umgekehrt mit dem Großen. Wir dürfen als Familie und Gesellschaft gemeinsam heraus finden und lernen was es braucht, unseren Kindern und uns ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Und für uns beginnt das in der „artgerechten” Ausbildung oder Entbildung und Entwicklung unserer Kinder.
Eckpunkte:
10 Familien in einem Lernverbund. Idealerweise kann jede der 10 Familien, gesamt 5 Kinder aufnehmen und so eine längerfristige Planung ermöglichen. Das heisst, der Ort wird variieren, somit hat jeder den gleichen Aufwand und Vorteil. Es gibt also jede Woche zwei Lerngruppen.
Altersgruppe: 1.-4. VS-Klasse Kinder in einer Lerngruppe mit insgesamt 5 Kindern.
Kinder sollen sich gegenseitig unterstützen, ein Erwachsener ist aber immer zur Hilfestellung anwesend.
Unterrichtszeit: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr. Mit anschließendem Mittagessen. “Kinderabgabe” ab 08:30 und abholen um 13 Uhr.
Erlebnisbericht und Hinweis:
Nachdem die ersten Gespräche geführt wurden, möchte ich auf etwas Wesentliches hinweisen: Das Thema Sympathie/Zueinander passen/Harmonie.
Mir persönlich ist Harmonie generell sehr wichtig und in der Vergangenheit bin ich bewusst Situationen ausgewichen, in denen es zu erwarten war, dass diese nicht harmonisch ablaufen werden. Doch in der heutigen Zeit glaube ich, dass wir uns diesen Luxus nicht leisten können. Zu hohe persönliche (Ego-)Ansprüche hindern uns am weiter kommen. Wir haben ein gemeinsames Ziel und das heißt nicht beste Freunde werden, auch wenn uns dieses Projekt vielleicht oder sogar wahrscheinlich zu Freunden macht.
Ich sage dies bewusst, weil ich immer wieder höre: “Klingt toll, lass uns mal treffen und schauen, ob die Chemie passt“, “Glaubst du funktioniert das wirklich?”…
Wie ist es in der Schule bisher gewesen? Dein Kind spielt mit manchen mehr, mit manchen weniger. Eltern verstehen sich teils gut, teils weniger. Haben wir deshalb unsere Kinder nicht in die Schule geschickt? Genau, nein!
In diesem Sinne bitte ich alle Interessierten, sich das höhere Ziel klar zu machen.
Und dieses höhere Ziel ist: Für unsere Kinder Lerngruppen zu schaffen – zusammen sein mit anderen Kindern, maskenfrei und ohne Testzwang in angenehmer und förderlicher Umgebung.
Weiterer Erlebnisbericht vom 10.3.2021:
Die Anfragen zu unserem Projekt sind zurück gegangen und die Aktivität in diversen (Telegram)Gruppen ist auch weniger geworden. Wir vermuten das sich einerseits Gruppen gebildet haben, sich teilweise Enttäuschung breit machte, weil nicht sofort eine 5 Tages Schulalternative gefunden wurde oder sogar einige Ihre Kinder doch wieder in die Schule geschickt haben und sich den Maßnahmen dort deshalb unterordnen.
Wer noch nie ein Projekt gestartet hat, weiß vielleicht auch nicht, das am Anfang immer Chaos herrscht und es Zeit braucht bis sich alles gut fügt und gut anfühlt. Die Anfangseuphorie vieler geht zurück, weil die Realität an die Tür klopft, doch genau das ist der Punkt an dem erkannt werden kann, wie es funktionieren wird. Erst wer Fehler erlebt und zuläßt ist am richtigen Weg. Zu warten bis ein (alternatives) System perfekt fertig da steht ist so leid es mir tut am Holzweg. Es gibt nichts Gutes außer man tut es, mag ein abgedroschener Spruch sein, doch nur so geht es indem sich jeder der etwas anders möchte auf den Weg macht und sich einbringt.
In diesem Sinne, weiter geht’s auf dem Weg in eine Lebenswerte Zukunft für uns und unsere Kinder.